Aus alten Chroniken ist zu entnehmen, dass in der „Herrschaft“ bereits vor dem Gründungsjahr des FC Viktoria Schlich, dem Jahr 1911, Fußball gespielt wurde. Dies war zunächst im benachbarten Merode der Fall, wo um diese Zeit der Verein für „Jugend- und Volksspiele“ in den Vereinsfarben „Schwarz–Weiß“ dem noch jungen Fußballspiel huldigte. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges musste dieser Verein seine sportlichen Aktivitäten jedoch einstellen. Unter der neuen Namensgebung „Vereinigung der Sportfreunde Merode“ widmete man sich fortan vorwiegend kulturellen Aufgaben, insbesondere dem Theaterspiel. Aus älteren Aufzeichnungen ist abzuleiten, dass sich dieser wohl „Erste Herrschaftliche Fußballclub“ zwischen 1950 und 1960 auflöste.
Bereits im Jahre 1910 wollte man in der größeren Ortschaft Schlich dem Meroder Beispiel folgen. Einige fußballbegeisterte junge Männer gründeten unter schwierigen Verhältnissen den „Sportverein Schlich“, für den man die Vereinsfarben „Schwarz-Gelb“ wählte. Als 1. Vorsitzender übernahm Heinrich Stüttgen die Führung dieses neuen Sportvereins. Fußball wurde auf einer Wiese gegenüber dem „Neuen Haus“ gespielt. Eigentümer dieser Wiese war Adam-Josef Refisch. Diesem ersten „Schlicher Fußballclub“ war jedoch keine längere Existenz beschienen. Bereits vor Ablauf des Gründungsjahres führten die auftretenden Schwierigkeiten zur Auflösung des noch jungen Vereins.
Trotz der vielfältigen Schwierigkeiten, die in dieser Zeit der neuen Sportart „Fußball“ entgegengebracht wurden, strebten 20 junge Männer die erneute Gründung eines Fußballclubs in Schlich an. Nach langen und intensiven Vorgesprächen, die vorrangig im Hause Roggendorf und bei „Pools onge de Poatz“ geführt wurden, folgte am 13. Mai 1911 die Gründung des heutigen Verein „Fußballclub Viktoria Schlich 1911 e.V.“. Neben dem Namen „Viktoria = Siegerin“ wählten die Gründer die heute noch gültigen Vereinsfarben „Grün-Weiß“. Die Gaststätte Müller in Schlich (heute Gaststätte „Bit Eck“) wurde als Vereinslokal auserkoren. Als Sportgelände konnte die Wiese des nicht mehr existierenden „Sportverein Schlich“ genutzt werden.
Aus dem Kreis der Vereinsgründer
Anton Eschweiler, Josef Eschweiler, Anton Esser, Hermann Fink,
Theodor Klubertz, Johann Kuck, Johann Müller, Wilhelm Paulus,
Hermann Pool, Heinrich Pool, Jakob Pool, Paul Pool, Peter Pool,
Christian Roggendorf, Anton Schieren, Johann Thelen, Josef Thelen,
Adolf Ürlings, Peter Ürlings, Matthias Wettstein
wurden folgende Sportskameraden in den ersten Vereinsvorstand berufen:
1. Vorsitzender
Christian Roggendorf
Stellvertreter
Matthias Wettstein
Schriftführer
Jakob Pool
Kassierer
Johann Kuck
Spielführer
Heinrich Pool
Kassenrevisor
Hermann Pool
Zeugwart
Peter Ürlings
Die jungen „Viktorianer“ müssen wohl von einer unerschütterlichen Begeisterung für das von ihnen gewählte Hobby beseelt gewesen sein, ansonsten hätten sie den vielfältigen Hindernissen und Schwierigkeiten nicht auf Dauer widerstehen können. Es war allgemein verpönt, sich in Sportkleidung in der Öffentlichkeit zu zeigen. Da Kirche und Schule keineswegs zu den Befürwortern dieser neuen Sportart gehörten, reagierten die meisten Eltern zwangsläufig mit einem strikten Ausübungsverbot. Die Umgehung dieses Verbotes erfolgte zumeist nur heimlich. Um nicht gesehen zu werden, führte der Gang zum Sportplatz häufig auf Schleichwegen und hinter Hecken.
Glücklicherweise fanden die jungen „Viktorianer“ in dem Dachdeckermeister Michael Roggendorf, dem Vater des 1. Präsidenten Christian Roggendorf eine wichtige Unterstützung. In seinem Haus fanden Vorstandssitzungen und wichtige Beratungen statt. Bei Auswärtsspielen wurde hier die bescheidene Fußballausrüstung der Mannschaft aufbewahrt.
Außer den vorgenannten Schwierigkeiten stellte sich die finanzielle Situation des jungen Fußballclubs als echter Problemfall dar. Von den wenigen Mitgliedern mussten häufig Groschen um Groschen zusammengelegt werden, wenn es beispielsweise nur um die Beschaffung eines neuen Spielballs ging. Um eine möglichst lange Nutzung zu gewährleisten, wurde dieser Ball dann auch wie ein Augapfel gepflegt und gehütet.
Der Sportplatz am „Neuen Haus“ genügte bald den gestiegenen Ansprüchen nicht mehr Die Spielfläche war zu klein und von zahlreichen Unebenheiten übersät. Da eine Spielfeldvergrößerung nur durch die Fällung von diversen Obstbäumen realisierbar gewesen wäre, musste ein neuer Standort gefunden werden.
Der in diesem Zeitraum vollzogene Wechsel des Vereinslokals dürfte wohl auch mit den Bemühungen um einen neuen Sportplatz in Zusammenhang gestanden haben. Neuer Vereinswirt wurde der Gast- und Landwirt Bernhard Ürlings aus Schlich, der schließlich eine seiner Wiesen „In den Benden“, zwischen Schlich und Derichsweiler gelegen, für die Zwecke des Fußballsports zur Verfügung stellte.
Bereits kurze Zeit später stellte man fest, dass auch dieser neue Platz nicht mehr den Anforderungen entsprach. Im Sommer des Jahres 1913 pachtete der Fußballclub Viktoria Schlich deshalb von der damaligen Gemeinde Schlich den oberen Teil der „Schlicher Heide“. Die Jahrespacht betrug 40,- Reichsmark. Bevor auf diesem Ödgelände jedoch ein ordnungsgemäßer Spielbetrieb aufgenommen werden konnte, waren alle Vereinsmitglieder aufgefordert, in einer Eigeninitiative die unebene Fläche von Strauchbewuchs und Ginster zu befreien und in einen bespielbaren Fußballplatz umzuwandeln. Mit dieser Maßnahme war gleichzeitig die heute noch gültige Benennung unserer Sportanlage „Schlicher Heide“ vollzogen.
In den ersten beiden Jahren nach der Vereinsgründung war der Spielbetrieb noch nicht durchgängig organisiert. Die Durchführung von Fußballspielen erforderte jeweils die vorherige Absprache mit befreundeten Nachbarvereinen.
Diese Regelung änderte sich jedoch, als sich die Viktorianer im Jahre 1913 dem damaligen „Westdeutschen Spielverband“ anschloss. In diesem Verband wurde unsere Mannschaft zunächst der „Zweiten Klasse“ des Dürener Bezirks zugeteilt. Ab diesem Zeitpunkt wurde erstmals um die auch heute noch begehrten Punkte gekämpft. Leider währte die Freude an dem liebgewonnen Fußballspiel nicht sehr lange.
Nach dem Ausbruch des 1. Weltkrieges am 1. August 1914 wurden die meisten aktiven Spieler der Viktoria zum Kriegsdienst verpflichtet und eingezogen. Wenn es auch zunächst gelang, den Spielbetrieb in wesentlich eingeschränktem Umfang aufrecht zu erhalten, so konnte man schließlich am Jahresende 1914 die Einstellung der sportlichen Aktivitäten nicht vermeiden.
Als sich die Viktorianer nach Kriegsende zum ersten Mal wieder in ihrem Vereinslokal Uerlings versammelten, musste man den schmerzlichen Verlust von sieben Sportkameraden, die im Krieg ihr junges Leben verloren hatten, beklagen. Trotz dieses schmerzlichen Verlustes schlossen sich die Heimkehrer erneut fest zusammen, um die Lücken der verlorenen Jahre bald wieder zu schließen. Unter der bewährten Führung des Vorsitzenden Christian Roggendorf wurde der Neubeginn mit Begeisterung eingeleitet und erfreulicherweise durch den Beitritt neuer Mitglieder unterstützt.
Mit der Zuordnung in die „C–Klasse“ des Bezirkes Düren begannen in der Saison 1919/20 erneut die Meisterschaftsspiele unserer Mannschaft. In der Folgezeit wuchs auch in der Herrschaft das Interesse am Fußballsport immer mehr. Hieraus resultierte zwangsläufig eine ständig anwachsende Mitgliederzahl, sowie die zunehmenden Erfolge unserer Mannschaften. Die ursprünglichen Anfeindungen aus der Gründungszeit verloren in zunehmendem Maße an Wirkung.
In der Erkenntnis, dass die Weiterentwicklung und der Fortbestand eines Sportvereins letztlich nur durch die Förderung der Jugend gewährleistet ist, haben die Verantwortlichen der noch jungen Viktoria bereits im Jahre 1920 die Aufnahme einer Jugendmannschaft in den Verein vollzogen.
Bereits im Jahre 1923 konnte unsere 1. Mannschaft durch einen sportlichen Erfolg auf sich aufmerksam machen. Durch das Erreichen der Gruppenmeisterschaft in der C-Klasse und dem im Entscheidungsspiel gegen die Mannschaft aus Arnoldsweiler erkämpften 5:2 – Sieg wurde der Aufstieg in die B-Klasse erreicht. Selbstverständlich bescherte dieser sportliche Erfolg unserem Verein Anerkennung, die auch über die Grenzen unserer Heimatorte hinaus wuchs.
Mittlerweile waren die Begriffe „FC Viktoria Schlich“ und „Schlicher Heide“ auch im Dürener Land und darüber hinaus bekannt. Neben der 1. Mannschaft konnten zwischenzeitlich auch eine 2., zeitweise sogar eine 3. Mannschaft am Spielbetrieb teilnehmen. In dieser Wachstumsphase trat des „Sportplatzproblem“ auf der Schlicher Heide immer deutlicher zu Tage. Das 1913 angelegte Spielfeld hatte außer einem starken Gefälle noch erhebliche andere Mängel, die eine gründliche Renovierung erforderlich machten. Wiederum stand eine umfangreiche Eigenleistung der Vereinsmitglieder im Vordergrund. An den künftigen Trainingsabenden waren bis auf weiteres Rodehacke und Schaufel die wichtigsten Sportgeräte. Das Spielfeld wurde vergrößert, planiert und in eine ebenere Richtung verlegt. Neben neuen Fußballtoren erhielt die Anlage zur Abgrenzung des Spielfeldes erstmalig eine stabile Holzbarriere. Hierdurch erlangte die Aufgabenstellung der Linienrichter eine wesentliche Erleichterung.
Die feierliche Einweihung der neuen Platzanlage fand im Jahre 1925 statt. Vor einer außergewöhnlich großen Zuschauerkulisse, man sagt es waren über 1000 Personen, bestritten eine Auswahlmannschaft aus den Ortschaften Langerwehe, Mariaweiler, Derichsweiler und Schlich gegen eine Dürener Stadtmannschaft das Eröffnungsspiel. Die faire und sehr spannende Begegnung endete mit 3:2 Toren für die Stadtauswahl. Aus älteren Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass auch eine Vielzahl von Ehrengästen an der Eröffnungsfeier teilnahmen. Der damalige Bürgermeister des Amtes Echtz, Joußen, würdigte die Bedeutung des Sports und übergab die neue Anlage in die Obhut der Viktoria. Am Abend des ereignisreichen Tages versammelten sich die Viktorianer mit ihren Gästen zu einer gemütlichen Fest- und Tanzveranstaltung im neuen Vereinslokal Lambert Fink, später „Fenke Ev“.
Durch die neue Sportplatzanlage beflügelt, spielte unsere 1.Mannschaft in den Folgejahren eine führende Rolle in der B-Klasse. In der Saison 1927/28 gelang es ihr, die Gruppenmeisterschaft zu erringen. Hiermit war gleichzeitig der Aufstieg in eine höhere Spielklasse verbunden. In der neuen Umgebung traf unsere Mannschaft auf spielstarke Gegner, wie Euskirchen, Merzenich, Langerwehe und Gürzenich. Es war daher nicht verwunderlich, dass wir uns am Ende dieser Spielzeit in der unteren Tabellenregion wiederfanden.
Durch die im April 1925 erfolgte Eintragung in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Düren durfte nun im Vereinsnamen der Zusatz „e.V.“ (eingetragener Verein) geführt werden.
Anlässlich des 20-jährigen Vereinsbestehens veranstaltete die Viktoria in Mai des Jahres 1931 eine Sportwerbewoche, die nach den Aufzeichnungen des damaligen Chronisten in jeder Hinsicht als voller Erfolg bewertet wurde. Im gleichen Jahre verzeichnete unsere Jugendmannschaft mit dem Erreichen der Meisterschaft ihren ersten Höhepunkt und Achtungserfolg. Mittlerweile hatte die Viktoria im Kreise des örtlichen Vereinslebens einen anerkannten Stellenwert.
Aus der Spielzeit 1932/33 bleibt erwähnenswert, dass unsere 1. Mannschaft die Gruppenmeisterschaft in der B-Klasse des Kreises Düren erreichte. Auch die fälligen Entscheidungsspiele zur Gaumeisterschaft, gegen die beiden anderen Gruppenmeister Glesch und Drove wurden mit 1:0 und 2:0 Toren gewonnen. Leider blieb der fällige Aufstieg in die A-Klasse jedoch versagt, da in diesem Jahre verbandsseitig eine Neueinteilung der einzelnen Vereine im Gau Niederrhein durchgeführt wurde. Im Anschluss an diese Umstrukturierung finden wir die Schlicher Viktoria in der zweiten Kreisklasse wieder.
Ein Höhepunkt im bisherigen Vereinsgeschehen war im Jahre 1936 die Feier des 25-jährigen Vereinsjubiläums. Durch den tatkräftigen Einsatz aller Viktorianer konnte trotz schlechter Witterung eine Sportwerbewoche mit sportlichem und finanziellem Erfolg durchgeführt werden. Als Auftakt des Sportprogramms fand ein Fußballspiel zwischen unseren Vereinsgründern und den alten Herren der Vereinigung der Sportfreunde Merode statt. Dieses unter dem Motto „Immer langsam voran“ geführte Spiel endete schließlich friedlich 4:4. Hieran anschließend versammelten sich die Viktorianer mit vielen Ehrengästen im festlich geschmücktem Saale Fink zu einer großen Festversammlung, in deren Verlauf der damalige Vereinsvorsitzende Josef Müller aus D’horn unsere Vereinsgründer mit der Verleihung der silbernen Ehrennadel auszeichnete Der folgende Morgen bildete den Rahmen für eine würdige Gedenkfeier zu Ehren unserer zwischenzeitlich Verstorbenen und gefallenden Sportkameraden. Der anerkannt positive Verlauf des Vereinsjubiläums verhalf der Viktoria nachwirkend zu weiterem sportlichem Erfolg und gesellschaftlicher Anerkennung.
Zu Beginn der 20iger Jahre des 20. Jahrhunderts etablierte sich beim FC Viktoria Schlich neben dem Seniorenfußball auch der Jugendfußball. Denn eins war klar, ohne eine Jugendmannschaft konnte der Verein auf Dauer nicht weiter entwickelt werden. Erster Jugendleiter zu dieser Zeit war Wilhelm Bröder.
Etwas zeitversetzt gab es in Schlich den Verein Deutsche Jugendkraft (DJK), der ebenfalls eine Jugendmannschaft aufzubieten hatte. Dieser Verein wurde leider 1935 durch die Nationalsozialisten verboten. Die meisten dieser Jugendspieler wechselten dann zur Viktoria. Erste Erfolge im Jugendfußball der Viktoria war die Gruppenmeisterschaft im Jahre 1931.
Es folgten in den Jahren 1935–37 zwei Kreismeistertitel. Für die Erfolge mit verantwortlich waren die damaligen Jugendleiter Hubert Thelen, Josef Fassbender sen. und ab 1936 Johann Vitzer.
Im Herbst des Jahres 1939 wurde das gesamte Sportgeschehen durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges schwer erschüttert. Wiederum wurden viele Viktorianer, darunter fast alle aktiven Spieler, zu den Waffen gerufen. Hierdurch bedingt kam der Spielbetrieb auf breiter Ebene zum Erliegen. In Schlich konnte lediglich die A-Jugendmannschaft ihren Spielbetrieb noch einige Jahre sehr erfolgreich weiterzuführen. Der Spielbetrieb für die Jugendmannschaft wurde bis etwa 1942/43 aufrechterhalten. Danach folgte für viele Jugendliche die Einberufung zum Kriegsdienst.
Zu diesem Zeitpunkt vermochte jedoch niemand zu erahnen, dass sich dieser Krieg zu einem äußerst schrecklichen sechsjährigen „Weltbrand“ ausweiten würde. Im Jahre 1944 rückte die Front sogar bis in die Nähe unserer Heimatdörfer, die somit selbst zum Kriegsschauplatz wurden. Bedingt durch dieses Geschehen erfolgte im gleichen Jahr die Evakuierung der gesamten Bevölkerung aus der Herrschaft.
Als im Mai 1945 dieser schreckliche Krieg ein Ende fand und die Überlebenden nach und nach aus Evakuierung und Kriegsgefangenschaft in ihre Heimat zurückkehrten, bot sich ihnen ein grausiges Bild von völlig zerstörten Ortschaften. Unter den primitivsten Voraussetzungen musste mit einem Neuanfang begonnen werden. Auch in den Reihen der Viktoria hatte der Krieg schmerzliche Wunden hinterlassen. Insgesamt waren 35 Mitglieder gefallen. Darüber hinaus waren mehrere als vermisst gemeldet oder noch in Kriegsgefangenschaft. Die vor 1925 so mühevoll hergerichtet Sportanlage war durch eine Vielzahl von Bomben- und Granattrichter verwüstet. Sämtliche Sportausrüstung und Vereinsaufzeichnungen waren durch die Kriegswirren verloren gegangen.
Unter diesen Voraussetzungen wagte zunächst niemand an eine Wiederbelebung des Spielbetriebes zu denken, zumal jeder zu sehr mit der Bewältigung seiner persönlichen Probleme beschäftigt war. Aber trotz aller Schwierigkeiten ließ der Gedanke, den Verein wieder zu aktivieren, die Unentwegten Viktorianer nicht ruhen. Gerade in dieser überaus schwierigen Zeit suchten die Menschen nach Möglichkeiten, um sich von dem schrecklichen Geschehen auch gedanklich zu lösen und wieder etwas Abwechslung in ihr Leben zu bringen. Was lag näher, als dem Verein, mit dem man viele Jahre eng verbunden war, wieder auf die „Beine zu helfen“.
Durch einen notdürftigen Wiederaufbau des zerstörten Vereinslokals schuf die damalige Vereinswirtin „Fenke Ev“ schon bald eine neue Stätte der Begegnung für die Anhänger der Viktoria. Hiermit leistete sie einen erheblichen Anteil am erneuten Aufleben des Fußballclubs. Bereits im Frühjahr 1946 wurde die 1. Versammlung des FC Viktoria Schlich nach dem Kriege einberufen. Hierbei wurde schnell erkennbar, dass der gute, alte Sportgeist lebendig geblieben war, denn das als Versammlungsort gewählte Vereinslokal war an diesem Abend bis auf den letzten Platz besetzt. Aus älteren Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass einige Versammlungsteilnehmer diese erste Nachkriegszusammenkunft nutzen wollten, um eine Auseinandersetzung über die politische Vergangenheit einzelner Mitglieder herbeizuführen. Dieses Vorhaben wurde jedoch glücklicherweise durch die Mehrheit besonnener Mitglieder vereitelt.
Mit überwältigender Mehrheit wählte die Versammlung den Sportkameraden Michael Thelen zum 1. Vorsitzenden. Ihm, und seinen Mitstreitern ist es vorrangig zu verdanken, dass das Vereinsleben trotz der allgegenwärtigen Kriegseinwirkungen allmählich wieder auflebte. Auch der Spielbetrieb kam schriftweise wieder in Gang, wenn auch zunächst wegen des zerstörten Sportplatzes alle Spiele auswärts ausgetragen werden mussten.
Das erste Nachkriegsfußballspiel wurde beim SV Merken ausgetragen. Es endete mit einer (knappen) 9:0 Packung für unsere Mannschaft. Nicht zuletzt dürfte diese hohe Niederlage auf die noch recht mangelhafte Sportausrüstung zurückzuführen sein. Nur wenige Spieler waren mit Fußballschuhen ausgestattet. Ersatzweise wurde überwiegend in genagelten hohen Schuhen oder sogar in Halbschuhen gespielt.
Als zusätzliches Problem gestaltete sich jeweils die Anreise zu den Auswärtsspielen. Fahrräder zählten zu dieser Zeit noch als Mangelware. Benachbarte Vereine wurden daher schlicht und einfach zu Fuß besucht. Für die Reise zu weiter entfernt liegenden Orten wurden die LKWs eines Schlicher Fuhrunternehmers zweckentfremdet eingesetzt. Spieler und deren Anhänger saßen bei Wind und Wetter auf der mit unbefestigten Bänken bestückten offenen Ladefläche von Triebwagen und Anhänger. Die zu diesem Zeitpunkt geltenden Sicherheitsvorschriften ließen offensichtlich (noch) keine Gefahren bei dieser Art von Personenbeförderung erkennen. Erst zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt erfolgte die Reise zu Auswärtsspielen mit einem Bus.
Mit der Zielsetzung, den zerbombten Sportplatz auf der „Schlicher Heide“ wieder bespielbar zu machen, krempelten Aktive und Anhänger der Viktoria erneut ihre Ärmel hoch. Wegen fehlender Maschinen musste diese Maßnahme zwangsläufig in mühevoller Handarbeit durchgeführt werden. Durch den erfolgreichen Abschluss dieser Aktion war endlich wieder die Möglichkeit gegeben, an einem geordneten Spielbetrieb teilzunehmen. Hierdurch bedingt gelangte die Viktoria mit ihren Aktivitäten wieder in den Vordergrund des Dorfgeschehens. Sonntags ging man wieder gerne zur „Schlicher Heide“. Im Kreis Düren hatte sich zu diesem Zeitpunkt auch bereits die Sportbehörde unter dem Vorsitz des 1984 verstorbenen Sportkameraden Paul Pickart gebildet.
Zum Beginn der nächsten Meisterschaftsrunde wurde unsere 1. Mannschaft der 2. Kreisklasse zugeteilt. Bereits in der Spielzeit 1947/48 [wohl eher 1946/47; da sowohl Drove wie auch Golzheim vom jeweiligen Gruppensieg ihrer Mannschaft in 1947 berichten] konnte unsere “Elf“ die Gruppenmeisterschaft in dieser Klasse gewinnen. In den anschließenden Entscheidungsspielen gegen die anderen Gruppenmeister Drove, Heimbach und Golzheim, in denen jeder gegen jeden spielte, erreichte die Viktoria und Golzheim eine punktgleiche Führung. Zu dem nun entscheidenden Spiel gegen Golzheim wurde unsere „Elf“ von einer großen Anhängerschaft ins Jugendstadion von Schwarz-Weiß Düren begleitet. Durch einen beachtlichen 2.:1 Sieg erreichte unsere Mannschaft in diesem Spiel den Titel des Kreismeisters der 2. Kreisklasse und hiermit verbunden den Aufstieg in die 1. Kreisklasse. In dieser Leistungsklasse wird die Schlicher Mannschaft fortan für den Zeitraum vieler Jahre ein ständiges Mitglied sein.
Der unterlegene FC Golzheim schreibt hierzu in seiner Festschrift zum 50jährigen Jubiläum (1978): „Die im Sommer 1947 ausgespielte Meisterschaft der 2. Kreisklasse Düren, an der die Gruppenmeister der 2. Kreisklasse Düren teilnahmen, sah den FC 1928 Golzheim leider nicht als Sieger. Man scheiterte in zwei Spielen gegen Schlich, das in Hansen einen überragenden Mittelstürmer besaß.“
Der bereits schon immer bescheidene Inhalt in unserer Vereinskasse hatte am Tage der Währungsreform, 20. Juni 1948, den absoluten Nullpunkt erreicht. Zur Abhilfe dieses Zustandes wurde gemeinsam mit den Nachbarvereinen aus Derichsweiler und Gürzenich eine ansprechende Gesellschaftsrunde veranstaltet. Die hierbei ausgetragenen Fußballspiele wurden von der Schlicher Mannschaft gewonnen. Der anschließend im Saale Fuchs in Gürzenich durchgeführte Abschlussball mit Siegerehrung rundete schließlich den finanziellen Erfolg aus den Fußballspielen für alle beteiligten Vereine erfreulich ab. Mit dem Erlös aus dieser Gemeinschaftsveranstaltung konnte nunmehr endlich die dürftige Sportausrüstung der Viktoria ergänzt werden. Der mit dem Aufstieg in die 1. Kreisklasse errungene sportliche Erfolg begleitete unsere Mannschaft auch in den Folgejahren, in denen sie zumeist einen vorderen Platz in der Abschlusstabelle belegte.
Als nächster Höhepunkt in der Vereinsgeschichte stand im Jahre 1951 das 40-jährige Vereinsjubiläum bevor. Das Vorhaben der 1. Mannschaft, sich bei diesem Fest als Gruppenmeister zu präsentieren, gelang leider nicht ganz. Mit nur einem Punkt hinter dem Tabellenführer musste man sich mit dem 2. Tabellenplatz begnügen. Doch auch diese sportliche Leistung fand bei der anschließenden Abwicklung des Jubiläums eine allgemeine Anerkennung. Den Auftakt der Jubiläumsfeier bildete am Samstag, dem 2. Juni 1951, eine feierliche Festversammlung. Die nachfolgend vom 03. bis 10. Juni 1951 durchgeführte Sportwerbewoche erbrachte neben dem sportlichen Erfolg auch eine spürbare Werbewirkung. Durch den vermehrten Zugang neuer Mitglieder blühte das Vereinsleben sowohl in sportlicher als auch in finanzieller Hinsicht merklich auf. Nachdem der FC Viktoria in den ersten 40 Jahren seines Bestehens als „Verein ohne Fahne“ existiert hatte, bot nunmehr das Jubiläum den Anlass, endlich eine große grün-weiße Fahne anzuschaffen.
Seitens der Vereinsführung wurde besonderer Wert auf die Nachwuchsförderung gelegt. Zu der bereits ab der Saison 1947/48 wieder bestehenden Jugendmannschaft gelang im Jahre 1956 erstmalig die Aufstellung einer Schülermannschaft. Die Freude am Fußballspiel war bei den jüngsten Mitgliedern so groß, dass sich die Jugendabteilung unter der Führung von Johann Vitzer rasch vergrößerte. Der Ursprung dieser Mannschaft lag im sog. „Ongedörp“ auf einer Wiese „om Zöpp“ genannt, wo Jungen zunächst hobbymäßig Fußball spielten. Sie hatten sich dort einen provisorischen Sportplatz mit selbst gezimmerten Toren (zwei Posten, Querlatte und als Netz diente eine gespannte Schnur) errichtet. Richtige Bälle waren damals noch Mangelware, so dass mit allen möglichen Utensilien, Hauptsache rund, gespielt wurde. Nach und nach kamen dann richtige Lederbälle, die man z. B. anlässlich der Kinderkommunion geschenkt bekommen hatte, dazu. Die Initiative, dass letztlich regulärer Schülerfußball gespielt werden konnte, kam von Hubert Wamig, der auf Drängen seines Sohnes sich der Sache angenommen hatte. Später wurde die Betreuung an den damaligen Jugendleiter Johann Vitzer, der im Übrigen dieses Amt über 50 Jahre mit großem Engagement bekleidet hat, übergeben. Ebenfalls ein Förderer des Jugendfußballs zur damaligen Zeit war Wilhelm Bayer (Lehrer an der Volksschule Schlich). Erste Spielerpässe für den Schülerfußball wurden von Berni Uerlings bei „Banane-Tün om Hauf“ vorbereitet.
In den nächsten Jahren spielte unsere 1. Mannschaft mit überwiegend gutem Erfolg in der 1. Kreisklasse. Obwohl sie mehrfach in der Abschlusstabelle zur Spitzengruppe gehörte, wollte die Erringung der Meisterschaft jedoch nicht gelingen. Dem gegenüber galt es in einem weniger erfolgreichen Jahr, sogar die Gefahr des Abstiegs abzuwenden. Erst in einem Entscheidungsspiel konnte die Mannschaft aus Huchem-Stammeln auf der Sportanlage des Dürener Spielvereins mit 2:1 besiegt und somit der Klassenerhalt gesichert werden.
Als weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte galt die erneute Herrichtung unseres, nach dem Kriege notdürftig reparierten Sportplatzes auf der Schlicher Heide. Bereits anlässlich des 40-jährigen Vereinsjubiläums im Jahr 1951 wurden diesbezügliche Gespräche geführt und Pläne ausgearbeitet. Vor dem Beginn der Baumaßnahme musste jedoch zunächst für die Überbrückung der Bauzeit ein Ausweichplatz gefunden werden. Auf dem ehemaligen DJK-Sportgelände in Merode fand man schließlich eine halbwegs geeignete Spielfläche, die allerdings mit Ginster und sonstigem Strauchwerk bewachsen war. Wiederum waren die Vereinsmitglieder aufgerufen, das verwilderte Gelände in Eigenleistung in ein provisorisches Spielfeld umzuwandeln. Aufgrund der Tatsache, dass sich der Neubau unseres Sportplatzes wegen ausbleibender Zuschüsse um einige Jahre verzögerte, blieb diese provisorische Einrichtung wesentlich länger als ursprünglich erwartet, unsere sportliche Heimat. Nachdem schließlich unter Mitwirkung unserer damaligen Gemeinde sowie der Dürener Sportbehörde und dem Fußballverband Mittelrhein die lange erwarteten Zuschüsse zur Auszahlung gelangten, konnte die neue Sportanlage auf der Schlicher Heide im Juni 1958 endlich ihrer Bestimmung übergeben werden.
Unter dem Beisein von vielen Ehrengästen vollzog unser damaliger Pastor Johannes-Heinrich Schmitz die feierliche Einweihung der Anlage und eröffnete mit dem Anstoß zu einem Spiel von zwei Schülermannschaften das sportliche Geschehen. Den Abschluss der Feier bildete ein fröhlich gestalteter Festabend im Vereinslokal. Als sportlicher Nachtrag zur Platzeinweihung erlebte die neue Schlicher Heide einige Tage später ein Freundschaftsspiel zwischen Viktoria Köln und Düren 99. Hierbei ist erwähnenswert, dass Viktoria Köln bei diesem Spiel von ihrem neuen Trainer Hennes Weisweiler betreut wurde.
Im gleichen Jahr stifteten unsere Gründer und Ehrenmitglieder eine Ehrentafel, auf der die Namen aller gefallenen und verstorbenen Mitglieder aus den beiden Weltkriegen einen Ehrenplatz erhalten sollen. Inzwischen hat diese Tafel in unserem Sportheim einen würdigen Platz gefunden.
Die Nutzung einer neuen Sportanlage fördert bei den aktiven Spielern die Spielfreude und bewirkt hierdurch ganz nebenbei die Bereitschaft zur Mehrleistung bei Spiel und Training.
Im Verlauf der Spielzeit 1959/60 glaubte man bereits frühzeitig in der „Elf“ der Schlicher Viktoria den kommenden Meister zu sehen. Bereits in der Hinrunde führte unser Team über einen längeren Zeitraum die Tabelle an. Mit einem beruhigenden Vorsprung von 5 Punkten wurde die Herbstmeisterschaft gesichert. Dieser Titel spielt jedoch bekanntermaßen für den Aufstieg keine entscheidende Rolle. Leider wurden in der Rückrunde zwei als zu leicht eingeschätzte Spiele verloren, so dass in der Endabrechnung für den erhofften Aufstieg ein einziger Punkt fehlte.
Einen unbefriedigenden Zustand boten zu dieser Zeit die unzureichenden Trainingsmöglichkeiten während der Wintermonate. Wegen der fehlenden Stromversorgung lag die Schlicher Heide abends im Dunkeln. Längere Dauerläufe über die spärlich beleuchteten Straßen von Schlich, D´horn und Merode lösten bei Fußballern in der Regel keine große Begeisterung aus. Da auch die Nutzung einer Turnhalle zu diesem Zeitpunkt in Schlich noch nicht gegeben war, waren wir sehr glücklich, dass uns der damalige Vereinswirt Lambert Göbbels im Winter seinen Saal für Trainingszwecke zur Verfügung stellte.
Selbstverständlich war diese Lösung kein vollwertiger Ersatz für ein normales Training, welches der im Januar 1960 verpflichtete Trainer Willi Schüll von Düren 99 konsequent anstrebte. In einer abendlichen Aktion wurde der Schützenplatz in Schlich mit Hilfe eines PKW ausgeleuchtet, um seine Tauglichkeit als Trainingsgelände zu untersuchen.
Obwohl die dortige Spielfläche teilweise sehr viele Unebenheiten aufwies und zum Teil bewachsen war, fiel unsere Tauglichkeitsentscheidung sehr schnell, insbesondere, weil in diesem Bereich die Stromversorgung bereits gesichert war. Dankenswerterweise unterstützte die Schützengesellschaft durch ihre Zustimmung unser Vorhaben. In einer Gemeinschaftsaktion von Vorstand und aktiven Spielern wurden die erforderlichen Lichtmasten umgehend beschafft und aufgestellt. Diese, als Notlösung geschaffene Einrichtung, diente den Spielern für einen längeren Zeitraum als Winter-Trainingsplatz.
Erst nachdem in Verbindung mit dem Bau des Jugendheims die Stromversorgung bis zur Schlicher Heide erweitert worden war, konnte im Bereich des Fußballplatzes eine Trainingsplatzbeleuchtung mit zwei starken Halogenlampen installiert werden. Nunmehr war endlich die Grundlage für einen ständigen Trainingsbetrieb gegeben.
Im Mittelpunkt des Jahres 1961 stand das 50-jährige Jubiläum unseres Vereins. Die Viktoria zählte inzwischen 220 Mitglieder. Zwei Seniorenmannschaften, 1 Jugendmannschaft und 3 Schülermannschaften nahmen am aktiven Spielbetrieb teil. Anlässlich des Vereinsjubiläums fand in der Zeit vom 7. bis 18. Juni 1961 eine umfangreiche Sportwoche auf der Schlicher Heide statt. Den Mittelpunkt der Jubiläumsveranstaltung bot am 10. Juni 1961 ein großer Fest- und Ehrenabend, zu dem der damalige Vereinsvorsitzende Willi Schmitz neben zahlreichen Gästen auch noch 9 lebende Vereinsgründer besonders begrüßen konnte. Im Verlauf dieses Abends überreichte der Gründer Hermann Pool eine von den Gründern und Ehrenmitgliedern gestiftete Vereinsstandarte. Den Abschluss der Jubiläumsfeier bildete am 18. Juni 1961 ein Sportlerball mit Siegerehrung im Saale des Vereinslokals Lambert Göbbels. Gemeinsam mit dem 50-jährigen Vereinsjubiläum konnte gleichzeitig auf eine 40-jährige Verbundenheit zu unserem Vereinslokal zurückgeblickt werden. Zwischenzeitlich hatte lediglich unsere altverdiente Vereinswirtin „Fenke Ev“ die Führung des Lokals an ihren Sohn Lambert Göbbels übertragen.
Im sportlichen Bereich behauptete sich unsere 1. Mannschaft nunmehr seit fast 15 Jahren ununterbrochen in der 1. Kreisklasse. Mit dieser Leistung war sie auf dem besten Weg, den inoffiziellen Titel des „Klassenältesten“ zu erreichen.
Nach mehreren knapp verpassten Aufstiegen war es in der Saison 1963/64 endlich soweit. Die 1. Mannschaft hatte den Aufstieg in die Bezirksklasse geschafft. Im alles entscheidenden Spiel gegen Rhenania Mariaweiler vor der stattlichen Kulisse von über 1.000 Zuschauern gelang Schlich ein 3 : 2 Sieg.
Leider hielt die Euphorie nur eine Saison an.
Ein Verbleib in der spielstarken Bezirksklasse war leider nicht möglich, auch deshalb nicht, weil die Mannschaft nicht entscheidend verstärkt werden konnte, unter anderem aber auch deshalb, weil finanzielle Möglichkeiten fehlten und Trainer Willi Schüll den Verein verlassen hatte.
Trainer Willi Schüll war von Januar 1960 bis Ende Spielzeit 1961/62 Trainer in Schlich, ab der Saison 1962/63 bis 1963/64 agierte er als Spielertrainer.
Im gleichen Jahr des Aufstiegs der 1. Mannschaft in die Bezirksklasse stieg auch die 2. Mannschaft in die 2. Kreisklasse auf und stieg allerdings ebenfalls wie die 1. Mannschaft, nach nur einer Saison wieder in die 3. Kreisklasse ab.
Nach dem Abstieg der 1. Mannschaft aus der Bezirksklasse in die 1. Kreisklasse musste für die Saison 1965/66 wieder eine Neuorientierung stattfinden. Es hatte sich gezeigt, dass sponsorenabhängige Vereine nicht nur in den unteren Klassen ganz schnell tief fallen können.
In den Folgejahren von 1965 bis 1982 spielte die 1. Mannschaft der Viktoria in der 1. Kreisklasse mit mehr oder weniger Erfolg. Einmal gelang die Vizemeisterschaft, wobei das entscheidende Spiel gegen Mausauel auf der Schlicher Heide 1:1 endete, so dass Mausauel Meister werden konnte.
Im März 1970 fanden sich dennoch fußballinteressierte Damen, meist Bräute und Frauen von aktiven Viktoriaspielern zusammen, um diesem Sport nachzugehen. Aus den Nachbarorten Geich und Echtz schlossen sich ebenfalls talentierte Spielerinnen dieser Gruppe an. Die Viktoria war trotz Widerstände der erste Verein im Kreis Düren, der eine Frauenmannschaft aufstellen und präsentieren konnte. In Schlich wurden zum ersten Mal 16 weibliche Mitglieder in den Fußballclub „Viktoria“ aufgenommen. Nachdem der damalige Trainer der Seniorenmannschaften Willi Wahlen einige Monate mit den begeisterten Damen trainiert hatte, wurde das erste Spiel gegen die Mannschaft Adler Werth aus dem Stadtgebiet Stolberg am 28. Mai 1970, Fronleichnam, auf der „Schlicher Heide“ ausgetragen. Über 1000 Zuschauer konnten erstmalig kickende Damen und einen 2:0 Sieg der Mannschaft der Viktoria bewundern. Schon 1971 wurden die Schlicher Damen erster Kreismeister des Fußballkreises Düren unter ihrem Trainer Hermann Pohl. Im Jahre 1981 konnte die Schlicher Damenmannschaft unter ihrem Trainer Matthias Schmitz den Aufstieg in die Landesliga erspielen. Bis Anfang der 90er Jahre war diese Damenmannschaft im Umfeld bekannt und dominant. Im Jahre 1992 musste die Damenmannschaft den Spielbetrieb einstellen.
Nach insgesamt 34 Jahren Zugehörigkeit in der 1. Kreisklasse zeichnete sich im Jahre 1982 für die 1. Seniorenmannschaft der Abstieg aus dieser Klasse ab. Schlich musste sich im Entscheidungsspiel in Mariaweiler gegen Merzenich 2 : 1 geschlagen geben und musste damit in die Kreisliga B ab. In dieser Klasse spielte die Viktoria bis 1986, dem Jahr des 75jährigen Vereinsjubiläums.
Aus Anlass dieses klassischen Jubiläums wurde am 25. April 1986 im Saale Hanni und Hans-Peter Quast ein Festkommers gefeiert. Dazu waren eine Reihe von Ehrengästen eingeladen worden, ebenfalls die Vertreter der Ortsvereine und befreundeter Fußballvereine. Kein Geringerer als der spätere Präsident des Deutschen Fußballbundes, Egidius Braun, hatte die Schirmherrschaft übernommen. Verdiente Mitglieder wurden während des Festkommerses geehrt und der Festakt stärkte den Willen der Mitglieder und Vereinsverantwortlichen, ihrem Verein weiterhin zur Verfügung zu stehen.
Seit den 70er Jahren gab es in Schlich Pläne zur Errichtung einer Tennisanlage auf der Schlicher Heide. Sehr viele Standortmöglichkeiten sind geprüft und wieder verworfen worden. Beim Festkommers des FC Viktoria Schlich 1911 e.V. am 25.04.1986 verkündete der Gemeindedirektor, dass bald in der „Herrschaft“ Tennis gespielt werden könnte. Ein mühsamer und hindernisreicher Instanzenweg schien erfolgreich überwunden zu sein. Denn alle zu beteiligenden Stellen hatten dem Standortmodell A (Gelände seitlich des Rasenplatzes in Richtung Teich) zugestimmt. Dies erzeugte eine wahre Euphorie unter den Tennisfreunden in Schlich und Umgebung. Der Gründung einer Tennisabteilung stand nun nichts mehr im Wege – so dachten alle. Am 21. Juli 1986 wurde die Tennisabteilung gegründet; 174 Tennisinteressierte trugen sich in eine Liste des FC Viktoria ein. Einstimmig wurde ein kommissarischer Abteilungsvorstand gewählt: Udo Sprenger (Abt.-Leit.), Günter Seitz (Stellv.), Dolores Frassek (Geschäftsführerin), Christa Preuschoff (Stellv.), Ignaz Franzen (Kassierer), Helmut Kuck (Stellv.). In vielen Sitzungen und Gesprächen wurde nun geplant. – Aber so schnell sollte es nicht gehen, denn viele Mandatsträger im Gemeinderat und in verschiedenen Ausschüssen stellten sich gegen Standortmodell A. Am 30. Juli 1986 beschloss der Bau- und Planungsausschuss, die Standorte B und C neu prüfen zu lassen, obwohl hierfür keine Genehmigung zu erhalten war. In den Ausschuss- und Ratssitzungen ging es ständig hin und her. Am 13. Oktober 1986 fand eine weitere Versammlung der Tennisinteressierten statt, um sich nun endgültig als Mitglied anzumelden; denn nur dadurch konnte das große Interesse der Bevölkerung bewiesen werden. 85 Anträge auf Mitgliedschaft in der Tennisabteilung wurden abgegeben. Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt erhob eine Anliegergruppe massive Proteste gegen die Verwirklichung des Standortes A. Diese Bedenken waren aber unbegründet, wie sich später herausstellen sollte. In der Ratssitzung am 26. November 1986 wurde dann endlich beschlossen, das Verfahren für den Bebauungsplan (Standort A) fortzusetzen. Allerdings wurde das Vorhaben sehr verzögert, denn am 8. November 1986 kam es nach langem Hin und Her zu einer Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht Aachen, in dem der Antrag der Anlieger auf Untersagung der inzwischen genehmigten und begonnenen Bauarbeiten als unbegründet abgelehnt wurde. Die erste ordentliche Mitgliederversammlung fand am 13. März 1989 statt, also einen Monat vor Inbetriebnahme der Tennisanlage. Am 16. April 1989 war es dann endlich so weit: Die Tennisanlage Schlich mit drei Plätzen wurde offiziell eröffnet. Alle Anwesenden bezeichneten die Anlage als „wohl die schönste im Kreis Düren“, wie Herr Gemeindedirektor Tillmanns und der Vertreter des Tennisverbandes es ausdrückten. Sogar Herr Bürgermeister Fiedler sagte wörtlich: „Ich bekenne hier ohne weiteres, dass das Protokoll des Rates auch genauso aussagt, wie ich es hier darlege, dass ich auch für einen anderen Platz gefochten und mich eingesetzt habe. Ich muss aber heute darlegen, dass diese Plätze, die hier heute eingeweiht werden, sich wunderbar in die gesamte Anlage einfügen. Ich glaube, dass auch diejenigen, die heute noch diesen Standort nicht haben möchten, sich davon überzeugen lassen müssen.“ Die erste Clubmeisterschaft (nur Einzel) wurde am Wochenende 23./24.09.1989 durchgeführt. Ergebnisse: 1. Herren: Herbert Schmitz, 1. Damen: Hildegard Seiz.
Was der 1.Seniorenmannschaft 1986/87 nicht gelang, nämlich ein Relegationsspiel gegen Soller zu gewinnen, die Mannschaft verlor 1:2, wurde ein Jahr später verwirklicht. In der Saison 1987/88 war es dann endlich wieder soweit, die Viktoria stieg mit der 1. Mannschaft in die Kreisliga A auf. Unter dem Trainer Bruno Korf, der auch gleichzeitig 1. Vorsitzender der Viktoria war, profitierte die Mannschaft davon, mehrere gute und willige A-Jugendspieler aus der Kreispokalsiegermannschaft 1986, in den Kader aufgenommen werden konnten und einen nicht unerheblichen Anteil am Wiederaufstieg hatten.
Der Verbleib in der Kreisliga A dauerte bis zum Jahr 1991, danach musste der erneute Abstieg in Kreisliga B beklagt werden.
Während des Zeitraums von 1965 bis 1991 wurde die 1. und die 2. Mannschaft von folgenden Trainern bzw. Spielertrainern betreut: Robert Kerres, Willi Wahlen, Rudi Reinartz, Peter Muckel, Henner Moritz, Matthias Schmitz, Hermann Schmitz, Willi Schüll, Kurt Gorgs, Josef Derichs, Edi Boost, Bruno Korf, Josef Bärhausen, Toni Schieren, Uwe Mays.
Insbesondere Trainer Matthias Schmitz, der fast 70 Jahre der Viktoria treu geblieben ist, hat sich besondere Verdienste um den Verein und darüber hinaus erworben. Er fungierte als aktiver Spieler (bis zum 39. Lebensjahr), als Trainer, Vorstandsmitglied, Schiedsrichter und Trainer der Jugendauswahlmannschaften auf Kreisebene. Für dieses herausragende Engagement erhielt er am 20. Mai 1998, überreicht durch den Landrat Manfred Lukas, das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Nach mehreren knapp verpassten Aufstiegen war es in der Saison 1963/64 endlich soweit. Die 1. Mannschaft hatte den Aufstieg in die Bezirksklasse geschafft. Im alles entscheidenden Spiel gegen Rhenania Mariaweiler vor der stattlichen Kulisse von über 1.000 Zuschauern gelang Schlich ein 3 : 2 Sieg.
Leider hielt die Euphorie nur eine Saison an.
Ein Verbleib in der spielstarken Bezirksklasse war leider nicht möglich, auch deshalb nicht, weil die Mannschaft nicht entscheidend verstärkt werden konnte, unter anderem aber auch deshalb, weil finanzielle Möglichkeiten fehlten und Trainer Willi Schüll den Verein verlassen hatte.
Trainer Willi Schüll war von Januar 1960 bis Ende Spielzeit 1961/62 Trainer in Schlich, ab der Saison 1962/63 bis 1963/64 agierte er als Spielertrainer.
Im gleichen Jahr des Aufstiegs der 1. Mannschaft in die Bezirksklasse stieg auch die 2. Mannschaft in die 2. Kreisklasse auf und stieg allerdings ebenfalls wie die 1. Mannschaft, nach nur einer Saison wieder in die 3. Kreisklasse ab.
Im Jahr 1993 fand die Fusion zwischen der Altherrenmannschaft ehemaliger Spieler aus der 1. und 2. Mannschaft mit der Traditionsmannschaft statt. Die Traditionsmannschaft bestand insbesondere aus der Spielern der ehemaligen Bezirksklassemannschaft, die jedoch in späteren Jahren durch andere Spieler ergänzt wurden. Fortan führt die Mannschaft die Bezeichnung „Altherren- / Traditionsmannschaft“.
In der Saison 1995/96 bewies der Viktoria-Vorstand unter dem Vorsitz von Franz-Josef Kuck eine glückliche Hand. Man konnte Ralf Frohn als Spielertrainer verpflichten. Unter dem Motto „Ein festes Ziel vor Augen“ wurde im ersten Jahr seiner Tätigkeit der Aufstieg in die Kreisliga A geschafft. Großen Anteil an diesem Aufstieg hatten auch der Fußballobmann Peter Neffgen und Masseur Josef Robrock, die Ralf Frohn bei der Betreuung der Mannschaft jederzeit unterstützten. Beachtlich ist dabei die Saisonbilanz. Viktoria Schlich schloss die Hinserie mit 15 Siegen und keinem einzigen Punktverlust ab. Lediglich in der Rückrunde verlor man bei großem Vorsprung in der Tabelle drei Spiele, blieb aber jederzeit souveräner Tabellenführer. So wurde die Meisterschaft bereits frühzeitig im Auswärtspiel beim SC Kreuzau, einem der engsten Verfolger, erreicht. Am Ende der Spielzeit hatte Viktoria 27 Siege, kein Unentschieden und nur drei Niederlagen zu verzeichnen.
Mit Beginn der Spielzeit 1996/97 in der Kreisliga A war jedoch klar, dass die Souveränität der Vorsaison nicht auf die höhere Klasse übertragbar war. Zum einen konnte die Aufstiegsmannschaft nicht komplett zusammen gehalten werden, zum anderen hatte Viktoria auch mit Verletzungspech zu kämpfen. So konnte man zwar in dieser Spielzeit die Klasse halten und so mancher träumte sogar zu Beginn der Folgesaison von einem weiteren Aufstieg, allerdings wurde dies Euphorie jäh beendet und am Ende der Spielzeit stand nicht der Aufstieg, sondern der Abstieg in die Kreisliga B fest.
Im ersten Jahr in der Kreisliga B in der Saison 1998/1999 war die I. Mannschaft zumindest dem Relegationsspiel wieder sehr nahe. Während Düren 77 unangefochten die Meisterschaft sicherte, waren bis zuletzt Columbia Drove und Viktoria Schlich gleichauf im Kampf um Platz zwei, der zumindest den Aufstieg über die Relegation hätte ermöglichen können. Viktoria Schlich musste am letzten Spieltag in sengender Hitze auf dem staubigen Aschenplatz des unangefochtenen Meisters Düren 77 antreten, während Drove zeitgleich in Rurtal spielte. Auf Grund der bis dahin bekannten Dominanz des Meisters aus Düren führte Viktoria Schlich völlig unverhofft, aber vollkommen verdient mit 2:0 zur Pause. Erst weit in er zweiten Halbzeit kam Düren 77 zum Ausgleich. Da Schlich in der Folgezeit alles nach vorne warf und auch kurz vor Schluss die bis dahin beste Torchance des Spiels kläglich vergab, nutzte Düren 77 zwei weitere Konter zum abschließenden 4:2 und zum endgültigen Aus für Viktoria Schlich im Kampf um den Relegationsplatz. Auf Grund der Dramatik des Spielverlaufs und der permanenten telefonischen Unterrichtung über den gleichzeitigen Spielverlauf von Drove und von Viktoria Schlich entsprach die Spannung am Spielfeldrand dem bei einer Radiokonferenz. So schreibt auch Columbia Drove über dieses Herzschlagfinale: “ Die Meisterschaft in der Kreisliga B war relativ früh entschieden. Der souveräne Tabellenführer hieß Düren 77. Aber um den zweiten Platz, der zu einem Relegations-Spiel zum Aufstieg in die Kreisliga A berechtigte, war ein Herzschlagfinale zwischen Drove und Schlich. Der letzte Spieltag war ein Krimi. Drove und Schlich gleichauf. Schlich verliert jedoch nach großartigem Spiel beim Meister Düren 77 noch mit 2:4, während Drove in Rurtal mit 2:1 erfolgreich blieb.“
Im nächsten Anlauf 1999/2000 konnte unter Spielertrainer Ralf Frohn der erhoffte Aufstieg in die Kreisliga A mit einer mittlerweile routinierten Mannschaft erneut erspielt werden.
Oliver Spölgen, mit 17 Jahren schon Stammspieler der 1. Seniorenmannschaft, beendete 2007 nach 20 Jahren als aktiver Spieler, ein Novum bei der Viktoria, seine aktive Fußballzeit. Laut Ralf Frohn war er stets ein Garant für viele gewonnene Spiele.
Bis zur Saison 2007/08 wurde die Kreisliga A gehalten werden. Mit Ende der Spielzeit wurden die beiden Kreisligen A, die trotz der Fusion der Fußballkreise Düren und Jülich zunächst fortgeführt wurden, zusammengelegt. Diese Neugliederungen des Spielbetriebs führten dazu, dass Viktoria Schlich als 5-Letzter der Spielklasse den Abstieg in Kauf nehmen musste. Das entscheidende Spiel wurde auf der Schlicher Heide gegen Birkesdorf kurz vor Saisonende mit 1:2 verloren.
Ein direkter Aufstieg wurde geplant, den man auch hätte verwirklichen können. Bis kurz vor Ende der Saison 2008/09 war man ständiger Spitzenreiter der Kreisliga B. Verlorene Spiele gegen den späteren Aufsteiger SW Düren gaben den Ausschlag.
Hendrik Zondervan, auch Stammspieler seit seiner Jugendzeit und lange Spielführer der 1. Mannschaft, beendete offiziell seine Karriere. Neben ihm stehen 6 weitere Spieler für die Saison 2009/10 nicht mehr zur Verfügung. Ein Umbruch und Umdenken musste zwangsläufig eingeleitet werden. Spieler aus der A-Jugend wurden in die Mannschaft integriert. Eine gute Saison konnte mit dem 4. Tabellenplatz abgeschlossen werden.
Das 100jährige Vereinsjubiläum wurde im Jahr 2011 während der Sportwoche gefeiert. Höhepunkt der Veranstaltungen war der Festkommers, der neben den Festansprachen den Rückblick auf die 100jährige Geschichte und die Ehrungen langjähriger und verdienter Mitglieder in nie dagewesener Form präsentierte. Im Sinne des bekannten Sketches Dinner for One erfolgte dies unter dem Motto Viktoria wird 100 – die Ahl hätt Jeburtstach – mit Willi Krath in der Hauptrolle der Viktoria (Miss Sophie), flankiert von René Spölgen als ihr Butler James, der die Viktoria-Legenden verkörperte. Durch den Abend führte Frank Wettstein, der u.a. den Vizepräsidenten des Fußballverband Mittelrhein, Karl-Heinz Witt, begrüßen konnte. Einhellige Meinung der Festgäste war, dass dieser Festkommers als Paradebeispiel für Veranstaltungen dieser Art gelten sollte. Im weiteren Verlauf der Sportwoche konnte man auf der Schlicher Heide die Traditionsmannschaft des 1. FC Köln begrüßen, die einer Kreisauswahl Ü40 mit den Schlicher Spielern Oliver Spölgen und Hendrik Zondervan nicht den Hauch eines Chance ließ. Ferner hat die zu dieser Zeit beste Mannschaft aus dem Fußballkreis Düren, Borussia Freialdenhoven (Mittelrheinliga, 5. Liga) dank der Verbindungen der Viktoria zu Borussia Freialdenhovens Präsidenten Rolf Imdahl, ehemals Viktoria Schlich, ein Gastspiel auf der Schlicher Heide geboten.
Sportlich stagnierte die Entwicklung in der Folgezeit. Mit Abschluss der Saison 2011/12 übergab Ralf Frohn nach 17 Jahren (!) das Amt des Cheftrainers an Philipp Hermanns, ehemaliger Spieler der 1. Mannschaft und mit 30 Jahren einer der jüngsten Trainer im Fußballkreis.
Auf Grund der Erkrankung der Jugendwartin im Tennis Kinga Scheidt entschloss sich der Verein im Jahr 2013 eine Typisierungaktion für die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei durchzuführen. Am 9. November 2013 gelang es dabei, in der Europaschule Langerwehe unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Heinrich Göbbels und der Beachvolleyballerin Ilka Semmler über 1.300 Neuregistrierungen für die DKMS zu gewinnen und dabei mehr als EUR 36.000 zur Abdeckung der Laborkosten einzuwerben. Die Aktion fand ein große Resonanz in den Medien, u.a. war ein Team des WDR Fernsehen und die lokalen Radiosender aus Düren und Aachen vor Ort. Die Dürener Zeitung hat stellvertretend für den Verein mit seinen über 110 freiwilligen Helfern am Aktionstag das Organisationsteam um Frank Wettstein, Micheal Guzinski und Michael Klein zu Menschen des Jahres 2013 ausgezeichnet.
Im Frühjahr 2014 formierte sich ein komplett neuer Jugendausschuss, nachdem die langjährig Verantwortlichen um Erik Hepp ihren Rückzug angekündigt hatten. Mit Oliver Spölgen, langjähriger Torhüter unserer 1. Seniorenmannschaft und Sohn des amtierenden Ehrenvorsitzenden Hermann-Josef Spölgen, als neuem Jugendleiter gelang es wieder einmal, das Ehrenamt mit einem ausgewiesenen „Viktoria-Experten“ zu besetzen. Gleiches galt für den anstehenden Trainerwechsel in der 1. Seniorenmannschaft. Auf Philipp Hermanns, der aus familiären Gründen sein Amt aufgab, folgte Lothar Weber, ebenfalls langjähriger Spieler der 1. Mannschaft. Im Dezember 2014 gastierte das Präsidium des Fußballverband Mittelrhein im Rahmen des FVM-Masterplans zur Stärkung des Amateurfußballs auf der Schlicher Heide. Viktoria Schlich gehörte neben Welldorf-Güsten zu den beiden ersten Vereinen im Kreis Düren, die Teilnehmer dieses FVM-Vereinsdialogs waren. Ebenfalls im Dezember 2014 gründete Viktoria Schlich mit weiteren 15 Vereinen aus Schlich, D`horn, Merode, Geich und Obergeich die neue „IG Herrschaft“. René Spölgen, 2. Vorsitzender des FC Viktoria Schlich, wurde in der Vorstand der neuen Organisation gewählt.
In der Saison 2014/15 konnte die 1. Mannschaft erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt in der Kreisliga B sichern. Zur neuen Saison 2015/16 wechselte die verantwortung für die 1. Mannschaft in die Hände von René Boujé, Hermann Vrölz und Ben Poniatowski. Die 2. Mannschaft wird derweil von Michael Klein und Stephan Hürtgen betreut.
Im Winter 2015/16 fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten im Sportheim statt. So wurden beide Umkleidekabinen mit neuen Fußböden und neuem Mobiliar ausgestattet. Zudem wurde der „Glaspalast“ mit neuen Fenstern und Türen sowie einer funktionalen Einrichtung versehen.
Im März 2016 hat Oliver Spölgen das Amt des 1. Vorsitzenden von Frank Wettstein übernommen. Gleichzeitig übernahm Michael Guzinski die Führung der Jugendabteilung.
Im Rahmen der Sportwoche 2016 richtete Viktoria Schlich am 6. August 2016 den Kreis Champions Cup auf der Schlicher Heide aus. Zu diesem Turnier wurden die vier besten Mannschaften aus dem Fußballkreis, Borussia Freialdenhoven, Viktoria Arnoldsweiler (beide Mittelrheinliga), GFC Düren 99 und der FC Düren-Niederau (beide Landesliga) eingeladen. Überraschungssieger wurde der FC Düren-Niederau, der das Finale im Elfmeterschießen gegen die klassenhöhere Viktoria aus Arnoldsweiler gewinnen konnte. Mit einer größzügigen Spende hat der Freialdenhovener Präsident und ehemalige Spieler von Viktoria Schlich, Rolf Imdahl, die Ausrichtung unterstützt, so dass insgesamt ein Rekordbetrag für gemneinnützige Zwecke eingeworben werden konnten. Schirmherr Landrat Wolfgang Spelthahn verkündete eine Rekordausschüttung für den guten Zweck: „Mit 2.450 Euro können wir die Stephanusschule, mit 1.250 Euro die Christophorusschule bedenken. Wir hatten eine ordentliche Zuschauerresonanz und die private Spende von Rolf Imdahl, die diese Summen ermöglichten.“